Quality of Service (QoS) ist ein Maß für die Gesamtleistung eines Produkts oder einer Dienstleistung, wie sie vom Endnutzer wahrgenommen wird. Betrachten wir zunächst einige allgemeine Beispiele aus der Praxis.  Wir werden oft gebeten, unsere Zufriedenheit (oder Unzufriedenheit!) an der Kasse im Supermarkt, beim Abmelden von Online-Diensten wie Spielen usw. oder sogar auf dem altmodischen Weg mit Stift und Papier in Hotels und Restaurants zu kommentieren.

Quality of Service im Lizenzmanagement

QoS im IT-Bereich

In der IT hat QoS einen viel breiteren Anwendungsbereich. Hier, insbesondere im Kontext der Ingenieurwissenschaften, kann man QoS als die Fähigkeit bezeichnen, bei Bedarf das richtige Softwaretool zu erhalten, um die zugewiesene Arbeit auszuführen.

Stellen Sie sich die Notlage eines IT-Managers in einem Büro vor, in dem die schiere Menge der Nutzung durch verschiedene Anwendungen und Geräte zusammen mit der übermäßigen Nutzung von Social-Media-Plattformen die Netzwerkleistung aufgrund einer Flut von Datenverkehr beeinträchtigt hat. Hier würde eine bessere QoS definitiv bedeuten, dass das Netzwerk für wichtige Arbeiten zur Verfügung steht, dass Firewalls eingerichtet wurden, um unnötige Lecks zu verhindern, und dass das Technikteam bereit ist, etwaige Probleme zu lösen.

Quality of Service zur optimalen Lizenzausnutzung

Wie verhält sich QoS zu Lizenzen für Endbenutzer-Desktop-Anwendungen? Im Falle der traditionellen Lizenzierung oder Named-User-Lizenzierung gilt QoS nur sehr beschränkt . Ein guter QoS bezieht sich dann auf die Bereitstellung und Verfügbarkeit eines Rechners sowie auf die tatsächliche Zuweisung und Verfügbarkeit der Lizenz. Die Kontrollen hierfür sind spezifisch für das Endgerät und können sich in keiner Weise auf die Aktivitäten im Netzwerk auswirken, ohne dass jemand auch die Netzwerkaktivitäten kontrolliert.

Bei Netzwerklizenzen verhält es sich jedoch anders. Wenn sich mehrere Benutzer im selben Netzwerk befinden, können sie über einen gemeinsamen Lizenzpool auf die Concurrent Use Lizenzen zugreifen. Der Netzwerklizenzmanager steuert die Verteilung der Lizenzen an die Benutzer. Die Benutzer können je nach Verfügbarkeit auf die Lizenzen zugreifen, und genau wie eine physische Ressource wird der Lizenzpool von mehreren Benutzern gemeinsam genutzt. In diesem Fall kann man QoS als die Fähigkeit bezeichnen, eine Softwarelizenz für das Tool zu bekommen, das gebraucht wird.

Der QoS kommt also während der tatsächlichen Verfügbarkeit einer Lizenz ins Spiel. Fordert ein Benutzer eine Lizenz an und erhält sie nicht, sprechen wir hierbei von einem „Denial“. Denials führen zu einer Verringerung der Servicequalität. Gibt es 100 Lizenzanfragen und es werden zehn davon abgelehnt, so liegt der Quality of Service bei 90%.

In der Praxis kommt es aber auch vor, dass ein Benutzer statt einer Verweigerung seiner Lizenzanfrage eine Lizenz für eine andere Version der angefragten Software erhält. Dies hängt damit zusammen, dass im selben Netzwerk häufig verschiedenen Versionen derselben Anwendung laufen. Einige ältere Versionen wurden vielleicht aus Kostengründen oder wegen der Kompatibilität mit anderen Legacy-Plattformen beibehalten. Neuere Versionen bieten jedoch eine bessere Lösung für eine ähnliche Aufgabe.

Stellen wir uns nun einmal folgende Situation vor. Benutzer A benötigt eine Lizenz und holt sich eine aus dem Lizenzpool. Er holt sich die neueste Version der Software, die einige der neuesten Funktionen hat. Benutzer A arbeitet jedoch in der Abteilung „Audit“ und benötigt die neuesten Funktionen gar nicht. In der Zwischenzeit erhält Benutzer B, ein leitender Ingenieur, die Lizenz für eine ältere Version, was seine Arbeit beeinträchtigt. Dies wirkt sich also auch auf den Quality of Service aus.

Wie sich der QoS-Wert in OpenLM nutzen lässt, um die Lizenzauslastung zu optimieren, erfahren Sie in unserem nächsten Blogbeitrag.